Am Sonntag waren wir bei Post SV Chemnitz zu Gast. Beim Kreisoberligaabsteiger, der in den ersten zehn Saisonspielen ungeschlagen blieb, waren wir natürlich Außenseiter. Gleich zu Spielbeginn zeichnete sich die Stärke der Gastgeber ab. Voller Selbstvertrauen spielten sie einen gefälligen Ball, defensiv waren sie sehr robust und abgeklärt. Trotzdem machten die Klaffenbacher Jungs das erst mal wieder gut. Eine hohe Verteidigung, viel Laufbereitschaft und gute Disziplin verhinderten erst einmal klare Torchancen des Favoriten. Die erste kleine Gelegenheit gab es nach einem Eckball in der 10. Minute. Nachdem unser Torhüter beim Eckstoß ein wenig verunsichert den Ball nicht klären konnte, tat dies in brenzliger Situation Daniel Neubert für ihn. Der Gastgeber kontrollierte das Spiel, hatte deutlich mehr Ballbesitz, kam aber vorerst nicht in die gefährliche Zone. Gefährlich wurde es nur bei Standdarts. So verfehlte erst der Ball beim Freistoß aus etwa 22 Metern sein Ziel knapp (18.), dann verpassten es zwei Angreifer, einen Freistoß aus dem Halbfeld zu veredeln. Unsere erste gefährliche Situation rührte auch aus einem Freistoß heraus. Sadegh Ghanavati fand im Strafraum Niels Blahnik, dessen Schuss der Schlussmann Rico Schubert aber problemlos abwehren konnte. Mit der ersten Chance aus dem Spiel ging dann der Post SV in Führung. Ein langer Ball wurde zweimal gut verlängert und Ken Fuhrmann vollendete mit einem tollen Abschluss. Sofort um eine Antwort bemüht, konterte uns unser Kontrahent eiskalt aus. Einen Abschluss von Karl-Philipp Uhlig konnte Rico Schubert sicher parieren und schlug den Ball sofort weit nach vorne. Wir hatten zwar eine 3:2 Überzahlsituation, jedoch konnten wir den bärenstarken Kevin Degenkolb am Vormarsch nicht aufhalten. Dieser spielte dann auch noch uneigennützig zum heraneilenden Tom Sichtmann, der den Ball problemlos im leeren Tor unterbrachte. Nachdem wir zweimal etwas zu passiv agierten und bestraft wurden, fanden wir wieder zur Stabilität und ließen in der ersten Hälfte keinen nennenswerten Abschluss mehr zu. So führte der effiziente Gastgeber zur Halbzeit trotzdem verdient mit 2:0. Wir verteidigten zwar wirklich gut, konnten aber die Defensive der Kicker des Post SV nicht wirklich fordern. Im eigenen Ballbesitz agierten wir oft sehr mutlos und sehr fehlerbehaftet. In der zweiten Hälfte konnten wir hinten zwar besser als im ersten Durchgang den Ball laufen lassen, aber selten stießen wir ins letzte Drittel vor. Die Sportfreunde vom Post SV beschränkten sich hauptsächlich aufs Kontern. Machten wir einen Fehler, schalteten sie schnell um und brachten uns mehrfach in Not. Bei dem ersten vielversprechenden Konter behielt Max Krakovsky noch die Oberhand (55.). Beim zweiten war wieder Kevin Degenkolb nicht zu stoppen und Max Krakovsky machtlos (60.). Kurz darauf hätte eine schöne Kombination fast zum ersten eigenen Treffer geführt. Mit drei direkten Zuspielen setzten wir uns über die rechte Seite durch, den Querpass von Maik Loske ließ Karl-Philipp Uhlig zu Kevin Schreiner durch, dessen Schuss um Millimeter das Tor verfehlte (62.). Drei Minuten später verpasste dann der Gastgeber das Ergebnis weiter auszubauen. Ein unterlaufener langer Ball lies einen Angreifer völlig frei vor unserem Tor auftauchen, sein Schuss kullerte jedoch am Tor vorbei. Der Gastgeber hatte weiter alles im Griff und kam zu weiteren gefährlichen Abschlüssen. Max Krakovsky stand aber auf seinem Posten und verhinderte Schlimmeres (75.) (80.) Die letzten Minuten hatten es dann nochmal in sich. Erst klärte nach einem Eckstoß ein gegnerischer Abwehrspieler Nikolaj Hopp`s Torschuss auf der Linie, im Gegenzug vergab ein gegnerischer Angreifer aus bester Position zu erhöhen. Dann unterlief dem Gastgeber ein Fehler im Spielaufbau und Nikolaj Hopp bedankte sich und verkürzte auf 3:1. Die Fußballer des Post SV ließen aber nichts mehr anbrennen und stellten in Person von Kevin Degenkolb sofort den alten Abstand wieder her. Am Ende stand ein auch in dieser Höhe verdienter Sieg für den Post SV zu buche. Wir machten beileibe kein schlechtes Spiel, stießen aber gerade in Sachen Robustheit, Dynamik und Spielkontrolle beim Gegner an unsere momentanen Grenzen.
Torfolge: 1:0 Ken Fuhrmann (32. Min.) | 2:0 Tom Sichtmann (34. Min.) | 3:0 Kevin Degenkolb (60. Min.) | 3:1 Nikolaj Hopp (88. Min.) | 4:1 Kevin Degenkolb (90. Min.)
Aufstellung: Max Krakovsky, Daniel Neubert (ab 45. Min. Hannes Kauschke), Maik Loske, Marco Straube, Felix Fromann (ab 57. Min. Marcus Lasch), Kevin Schreiner, Niels Blahnik, David Stephan (ab 70. Min. Cedric Malek), Sadegh Ghanavati, Nikolaj Hopp, Karl-Philipp Uhlig
Autor: Torsten Schulz